Tropfsteinhöhle, Schlangen, Burg
Okinawa World ist ein etwas arg touristischer Park, der neben ein paar Häuschen mit okinawischen Handwerkskünsten eine große Tropfsteinhöhle und einen Schlangenpark zu bieten hat. Die Handwerkshäuschen haben wir größtenteils ignoriert, aber die Höhle war super und die Schlangen ganz okay.
Die Gyokusendo-Höhle ist mit etwa fünf Kilometern Länge die zweitgrößte Höhle Japans. Etwa 900 Meter davon sind für Besucher zugänglich. Es gibt eine Menge zu gucken, einige Bereiche sind fast schon etwas klaustrophobisch eng, andere riesig. Erstaunlicherweise war es selbst unten in der Höhle nicht wirklich kühl.
Auf dem Weg vom Höhlenausgang zur Schlangenvorführung hatten wir kurz Zeit, die Ryukyu-Häuschen zu sehen. Da wir aber wirklich wenig Zeit bis zur letzten Vorstellung hatten, konnten wir nur etwas beim Glasblasen zuschauen.
Die Schlangeshow dreht sich vor allen Dingen um Habu, die sehr unangenehme Giftschlange Okinawas. Das Gift der Schlange ist höchst unangenehm, bei rechtzeitiger Behandlung sind Bisse aber nur selten tödlich. Dennoch ist es nicht selten, dass bleibende Schäden nach einem Biss bleiben. Entsprechend sind Besucher Okinawas angehalten, möglichst Höhlen und dunkle Orte zu meiden. Früher bestand die Schlangenshow im Okinawa World aus einem spektakulären Kampf auf Leben und Tod zwischen einer Habu und einer Mungo. Zumeist gewann der Mungo, aber die Habu war nicht chancenlos. Heute ist die Population der Habu so weit dezimiert, dass solche Kämpfe nicht mehr stattfinden. Stattdessen gibt es ein etwas ödes Wettschwimmen zu sehen. Aber dennoch war's recht beeindruckend, so eine Schlange mal aus nächster Nähe zu sehen. Zum Abschluss gab es noch ein Erinnerungsfoto mit Python. Kann man machen, muss man aber nicht.
Während die Sonne langsam unterzugehen drohte, ging es schnell nach der Show zur Burg Shuri. Die Burg war über Jahrhunderte der Sitz der Könige der Ryukyus. Hier wurden die Gesandtschaften aus Japan und China empfangen und auch Anliegen der Bürger könnten hier dem König vorgetragen werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen Japans ist die Burg Shuri angenehm bunt und hübsch. Und auch ihr Innenleben erinnert nicht an eine Karstadt-Filiale, sondern bringt viel Flair mit. Und auch im Dunkeln ist die Burg toll anzuschauen, alles ist schick beleuchtet und man hat eine tolle Sicht über die Stadt.
Da war es auch zu verschmerzen, dass wir den letzten Bus zurück zum Hotel verpasst haben. So mussten wir die 60 Kilometer mit dem Taxi fahren. Unser Taxifahrer war locker 80 Jahre alt, wenn nicht gar älter. Um unser Ziel auf dem Smartphone lesen zu können, musste er eine Lupe aus dem Handschuhfach holen. Und die meiste Zeit der Fahrt fuhr er Schlangenlinien. Aber am Ende sind wir dann doch noch erschöpft, aber glücklich in unserem Hotel angekommen.
Den Rest der Zeit auf Okinawa haben wir im Hotel und am Strand verbracht. So eine Woche mit Strandvergnügen geht ja immer ganz schön schnell um. Und ehe wir uns versahen, mussten wir auch schon wieder zum Flughafen. Der letzte Reiseabschnitt stand bevor: Zwei Tage zurück in Tokio, diesmal in Shinjuku und Shibuya.
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