Südsee-Feeling auf Okinawa
Mit dem japanischen Billigflieger SKYMARK ging es vom Flughafen Fukuoka nach Okinawa. Die Okinawa-Inseln liegen 500 Kilometer westlich der westlichsten Hauptinsel Japans. Die Inseln liegen deutlich näher an Taiwan als an Japan, gehören aber seit Ende der 60er wieder zu Japan. Aufgrund der geographisch Lage ist die Geschichte Okinawas durchaus spannend. Bewohnt wird Okinawa bis heute hauptsächlich von den Ryūkyū-Völkern, der mit 2 Millionen Menschen größten Minderheit Japans. Bis ins 17. Jahrhundert konnten die Ryukyus unabhängig leben und von der günstigen Position zwischen China und Japan profitieren. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts besetzte Japan die Inseln, hielt jedoch zum Schein das Ryukyu-Königreich aufrecht, um die guten Handelsbeziehungen zu China nicht zu stören. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Okinawa offiziell Teil Japans. Die Beziehungen sind auch heute noch schwierig.
Im ersten und zweiten Weltkrieg wurde Okinawa von den Japanern als strategisch wichtiger Militärstützpunkt genutzt. Die günstige Lage erkannten nach Ende des 2. Weltkrieges auch die Amerikaner. Sie enteigneten Grundbesitzer mit Waffengewalt und errichteten auf Okinawa Militärbasen. Seit 1969 gehört Okinawa wieder zur Japan und Japan muss Entschädigungen für die amerikanischen Enteignungen zahlen. Da die Amerikaner etwa 30 Prozent der nutzbaren Fläche Okinawas besetzen und weil es in den letzten Jahren vermehrt zu Vergewaltigungen und Morden seitens amerikanischer Soldaten an der Zivilbevölkerung gekommen ist, hätten es die Ryukyus ganz gerne, dass die Amerikaner mal wieder nach Hause fahren. Das sehen die Amerikaner jedoch anders und wollen sogar eine riesige, neue Militärbasis errichten. Auch wenn sie diese auf aus dem Meer gewonnem Land bauen wollen, gab es zuletzt für japanische Verhältnisse massiven Protest und Demonstrationen. Auch wenn Okinawa landschaftlich ein kleines Paradies ist, politisch bleibt die Lage dort wohl noch länger angespannt.
Für die Japaner ist Okinawa eine Mischung aus Mallorca und Hawaii. Die gesamte Westküste der Hauptinsel Okinawas (um die soll es dann ab jetzt immer gehen, wenn ich von Okinawa spreche) ist mit großen Resorthotels zugepflastert, in denen es sich Japaner wie Chinesen gut gehen lassen. Zum Kulturprogramm gehört natürlich stets eine bunte Vorführung der alten Ryukyu-Kultur, die einiges vom hawaiianischen Aloha-Stil hat.
Nach der Landung in der im Süden der Hauptinsel gelegenen Hauptstadt Naha (etwas über 300.000 Einwohner, also etwa Bielefeld...) ging's für uns noch mit einem Hotel-Shuttlebus etwa 60 Kilometer die Küste hoch. Unser Hotel war eine etwas in die Jahre gekommene Bettenburg voller lärmender Chinesen und ihrer nur mäßig erzogenen Brut. Aber trotz der stetigen Lärmbelästigung vom asiatischen Festland konnte man es dort wirklich gut aushalten. Nach dem Einchecken ging zwar die Sonne bereits unter, wir konnten aber dennoch einen schnellen Wassertest vornehmen. Das Wasser hatte tatsächlich eine Temperatur um die 27 Grad. Das fühlt sich so ein bisschen an wie Badewanne, ist aber bei Außentemperaturen von 32 Grad und prallster Sonne wirklich noch erfrischend.
Die meisten Fotos unten sind vom zweiten Tag auf Okinawa, an dem wir bei ziemlich unangenehmer Hitze ein paar zaghafte Versuche gestartet haben, das Umfeld des Hotels zu erkunden, dann aber doch schnell wieder zurück in die große, blaue Badewanne gestiegen sind.
Abschließend noch ein kurzer Sprung ins Jetzt und Hier: Seit gestern sind wir alle wieder zurück in Deutschland. Ich werde wohl an dem bisherigen Rhythmus festhalten und hier möglichst täglich einen Tagesbericht plus toller Fotos veröffentlichen. So viel sei verraten: Es bleibt spannend und spektakulär!
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