Tagesausflug nach Beppu
Nach Beppu führt keine Shinkansen-Linie, sondern nur Regionalzüge. Die brauchen zwar deutlich länger, sind aber netterweise mit unserem superpraktischen Japan Rail Pass ebenfalls kostenlos nutzbar. Und so zuckelte unser Zug gemütlich an Dörfern, haufenweise Reisfeldern und dem ein oder anderen Berg vorbei gen Beppu.
Leider waren wir zeitlich mal wieder arg spät dran und konnten deswegen von den ganzen Onsens (Onsen ist ein traditionelles Bad in einer heißen Quelle, oder hatten wir das Thema hier schon? Die Onsens in Beppu sind deswegen so super, weil das Wasser hier nicht erhitzt werden muss, sondern aus natürlichen, heißen Quellen kommt) und heißen Höllenquellen nur noch eine einzige Quelle besichtigen. Die war aber wirklich spannend: Umi Jigoku - Die Meereshölle
Schon am Eingang dampfte es aus einigen Löchern im Boden, allerdings so stark, dass ich das fast noch für künstlichen Rauch aus der Nebelmaschine gehalten hätte. Aber als wir dann die große, blaue Höllenquelle erreicht hatten, war der Dampf wirklich überall und meterhoch. Und es roch sehr auffällig nach Schwefel. Japaner lieben den Duft von Schwefel und trinken auch gerne gesundes, schwefelhaltiges Wasser. Mit einer europäischen Nase denkt man eher: "Es riecht nach Eiern, es riecht nach Eiern. Nicht nach... Nur Eier!".
Umi Jigoku ist vor etwa 300 Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden und spuckt seitdem kochendheißes Wasser. Neben der blauen "Hauptquelle" gibt es noch eine braune Quelle, ein durch die Energie der heißen Quellen betriebenes Gewächshaus und in einem netten Garten ein - natürlich nicht mehr mit kochendem Wasser betriebenes - Fußbad. Da ist dann auch endlich passiert, worauf ich so lange gewartet habe: Ein Japaner (aus Tokio übrigens) hat mich gefragt, ob er ein Foto mit mir und ihm drauf machen darf. Ich bin berühmt. Das Fußbad war wirklich heiß, insbesondere wo wir eh noch über 30 Grad hatten. Aber insbesondere nach all der Herumrennerei der vorigen Tage eine wirklich erholsame Sache.
Im Anschluss sind wir noch ein wenig Richtung Strand gelaufen. Der war nicht so ansehnlich, aber drumherum war es ganz nett. Ein paar kleinere Parkanlagen, ein schicker, alter Leuchtturm und viel Japan-Flair. Mit etwas mehr Zeit wär's in Beppu bestimmt noch viel netter gewesen. Aber auch so hat sich die Reise auf jeden Fall gelohnt. Apropos Reise: Damit endete dann auch unser kurzer Aufenthalt in Fukuoka und es ging mit dem Flieger weg von den japanischen Hauptinseln. Eine Woche Strandurlaub auf Okinawa, endlich mal die Füße hochlegen und es sich richtig gut gehen lassen. Die Erwartungshaltung ist hoch. Ob sie erfüllt werden konnte?
Spoilerwarnung: Sie wurde erfüllt. Und in einigen Bereichen sogar noch deutlich übertroffen. Denn während ich das hier schreibe, haben wir ja Okinawa bereits wieder verlassen. Wir hängen also mit den Reiseberichten mittlerweile etwa eine Woche hinterher. Das ist aber nicht weiter schlimm, auf Okinawa haben wir einige Tage wirklich nur mit Herumliegen am Strand verbracht, da gibt es dann wenig zu berichten. Heute ist allerdings dann auch schon unsere letzte Übernachtung in Japan. Morgen können wir nochmal fast den ganzen Tag Tokio erkunden und dann geht's um 0:30 Uhr Ortszeit Richtung Deutschland. Ich liefere die Reiseberichte der letzten Tage dann aus Deutschland nach. Und vielleicht schreibe ich auch noch ein wenig was so generell. Mal schauen. Jetzt geht es erstmal was essen.
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Kommentare
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Am 09. September, 05:56 Uhr (Japan), 08. September, 22:56 Uhr (Deutschland)Schöne Flugreise Deutschland erwartet euch.Am 09. September, 09:46 Uhr (Japan), 09. September, 02:46 Uhr (Deutschland)Danke, da gehe ich auch von aus. Wenn sie nur nicht so verdammt lang wäre...