Fukuoka revisited
Alles fing damit an, dass vor einigen Monaten auf Facebook Bilder eines neuen Themen-Shinkansen kursierten.Themen-Shinkansen gibt es in Japan bereits seit einigen Jahren. Soweit ich weiß, fing alles mit einem Harry-Potter-Shinkansen an. Und dann war in den letzten Jahren ein Gundam-Shinkansen (Gundam ist eine überaus populäre Roboter-Anime-Serie) so populär, dass er Jahr um Jahr verlängert wurde. Mitte 2018 war dann allerdings Schluss für ihn. Und das neue Thema sollte... Hello Kitty sein. Ist ja jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz mein Thema. aber die Vorstellung eines Hightech-Zuges in rosa Hello-Kitty-Farben war schon ein wenig verlockend.
Und da wir ja zeitlich passend in Japan waren, kann man sich ja mal informieren, wann und wo das Ding so fährt. Es stellte sich heraus: Es gibt wirklich nur einen einzigen Zug im Hello-Kitty-Outfit. Und der fährt täglich von Shin-Osaka (quasi der Umsteigebahnhof hinter Kyoto Richtung West-Japan) nach Fukuoka, vormittags hin, nachmittags wieder zurück. Und das ist haargenau unsere Reisezeit auf dieser Strecke.
Mit dem Japan Rail Pass kann man praktischerweise kostenlos Sitzplätze reservieren, was wir natürlich getan haben. Für zumindest drei unserer Vierergruppe gab es noch Plätze. Der eine konnte dann aber glücklicherweise im unreservierten Bereich noch problemlos einen Sitzplatz finden. Auf dem Bahnsteig war einiges mehr los als üblich, als der rosa Shinkansen einfuhr. Viele Leute hatten Handys und Kameras gezückt. Und während der Zug für die Fahrt nach Fukuoka vorbereitet wurde, kamen permanent Leute für Erinnerungsfotos vorbei.
Im Zug dann eine kleine Enttäuschung: Unser Abteil sah von innen fast vollständig ganz normal aus. Wie sich herausstellte, war nur ein Wagen im kompletten Kitty-Design, plus ein Merchandise- und Erinnerungsfoto-Wagen. In den restlichen Wagen gab's nur ein paar Kitty-Aufkleber an Türen und Toiletten. Da der Shinkansen allerdings ein Bummel-Shinkansen ist und für die Strecke von Osaka nach Fukuoka etwa vier Stunden benötigt, war es wohl ganz okay, nicht die gesamte Zeit dem außergewöhnlichen Hello-Kitty-Charme ausgesetzt gewesen zu sein.
Wieder in Fukuoka zu sein, war dann wirklich nett. Auch wenn vieles natürlich immer noch fremd in Japan ist, kam mir einiges schon recht vertraut vor. Die Temperaturen waren im Vergleich zu meiner ersten Ankunft einige Grad geringer, es war immer noch ziemlich warm, aber deutlich angenehmer. Und so schlugen wir unser Lager wenige hundert Meter neben dem Postamt auf, an dem ich zu Beginn meiner Reise meine japanische SIM-Karte abgeholt habe. Das Hotel war eher mittelprächtig, ein in die Jahre gekommener Bunker, dessen Zimmer (selbst im Nichtraucherzimmer) einen nicht so dollen, verrauchten 80er-Jahre-Charme versprühten. Aber für zwei Tage war's okay.
Abends gab es Bier am Fluss und der Plan für den nächsten Tag wurde gefasst. Bei der Auswahl zwischen Hiroshima (Atombomben-Mahnmal und -Museum, idyllische Inseln) und Saruka-Jima (einer der aktivsten Vulkane der Welt) fiel unsere Wahl auf Beppu. Beppu ist eine Art japanischer Kurort mit vielen Onsens und spektakulären heißen Quellen.
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Kommentare
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Am 07. September, 15:56 Uhr (Japan), 07. September, 08:56 Uhr (Deutschland)Ach komm: Im rosa Blitz durch die Gegend fahren ist doch trotzdem nett. Für mich und meine Katzenhaarallergie wäre da aber nichts...Am 08. September, 18:42 Uhr (Japan), 08. September, 11:42 Uhr (Deutschland)Hello Kitty ist so süß und flauschig, gegen die kann man gar nicht allergisch sein. Außer vielleicht die ein oder andere Reizung der Augen...