Kōraku-en und die Burg von Okayama
Eigentlich hätte heute auch noch die Himeji-Burg auf dem Plan gestanden, da Himeji direkt auf dem Weg nach Okayama liegt. Allerdings ging in Himeji ein derartiger Wolkenbruch herunter, dass das Wasser die Fensterscheiben des Zugs wortwörtlich in Sturzbächen herunterlief. Und weil wir mal wieder nicht gerade den frühsten Wurm gefangen hatten, hat es auf dem Rückweg auch nicht geklappt. Deswegen wurde Himeji-jō kurzerhand durch Okayama-jō ersetzt. Bei weitem nicht so spektakulär, aber immer noch besser als keine Burg.
Immerhin konnten wir einfach im Zug sitzen bleiben und so nach wenigen Minuten Fahrt Okayama erreichen. Hier war von Wolkenbruch keine Spur und das Wetter blieb bis zum Abend richtig schön. Vom Bahnhof Okayama kann man entweder die zwei Kilometer zum Park laufen oder mit dem Bus fahren. Wir entschieden uns für eine schnelle Busfahrt. Der Kōraku-en gehört zu den " Drei großen Gärten Japans". Er wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts vom Ikeda-Clan gegründet, der viele Jahrhunderte über die Gebiete des heutigen Okayama herrschte und auch die Burg neben dem Park errichtet hat.
Der Kōraku-en ist nach dem Prinzip errichtet, dass dem Besucher an jeder Wegesänderung eine neue Perspektive oder tolle Ansicht des Parks präsentiert werden soll. Es gibt Teehäuser, Teiche, Inseln, Flüsschen, Steinlaternen, Kraniche, Hügel. Aber auch ein Reisfeld, Pflaumenbäume, natürlich Kirschblüten und sogar eine kleine Teeplantage.
Direkt neben dem Garten verläuft der Asahi-Fluss, auf dessen anderem Ufer die Burg von Okayama in bedrohlichem Schwarz über dem Park thront. Die Burg wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Leider sind den Amerikanern 1945 ein paar Bomben auf die Burg gefallen, weswegen sie komplett neu errichtet werden musste. Der Neubau aus Stahlbeton sieht leider nicht mehr so charmant aus wie sein historischer Vorgänger. Und innen ist die Burg auch nicht sonderlich stilvoll. Dennoch ein beeindruckender, faszinierender Bau.
Und auch wenn das Innere etwas arg zweckmäßig neugebaut wurde, gibt es doch einiges zu Begucken: Ein paar uralte Originalbriefe des Ikeda-Clans, Samurairüstungen und -schwerter, eine Ahnengalerie der Ikedas, eine Kago (japanische Sänfte) und vieles mehr. Wenn Ihr mal zufällig in der Ecke seid, unbedingt vorbeischauen!
Auf dem Rückweg war die Temperatur schon deutlich angenehmer und wir hatten Zeit, weswegen wir zu Fuß zurück zum Bahnhof durch goldenes Abendlicht gelaufen sind. Da sieht dann jede noch so gewöhnliche Straße aus wie aus dem Reisekatalog. Und nach der Heimfahrt haben wir unseren letzten Abend in Kyoto stilvoll mit Karaoke ausklingen lassen.
Lesen Sie morgen (oder übermorgen...): Werden wir es schaffen, mit dem Hello-Kitty-Shinkansen nach Fukuoka zu reisen? Und was erleben wir in der Stadt, in der ich früher mal zwei Wochen lang zur Schule gegangen bin? Es bleib wahnsinnig spannend.
Bildergalerie
Kommentare
-
Am 04. September, 02:53 Uhr (Japan), 03. September, 19:53 Uhr (Deutschland)Schön, dass Ihr so einen angenehmen Tag hattet. Der Park macht schon einiges her. Hoffentlich erkennst du die Stadt wieder, wo du vor “langer Zeit“ zur Schule gegangen bist. Weiter viele tolle Eindrücke und Gruß ans Reiseteam.Am 05. September, 00:37 Uhr (Japan), 04. September, 17:37 Uhr (Deutschland)So viel kann ich verraten: Ich habe Fukuoka natürlich wiedererkannt und mich gleich wieder sehr wohl gefühlt. Insbesondere wo dieses Mal die Temperaturen nicht nur erträglich, sondern wirklich sehr angenehm waren.
-
Am 05. September, 17:42 Uhr (Japan), 05. September, 10:42 Uhr (Deutschland)Dankesehr sehr schön.Am 06. September, 10:16 Uhr (Japan), 06. September, 03:16 Uhr (Deutschland)Sehr gerne! Ich kann allerdings schon verraten: Einen Koi werden wir wahrscheinlich nicht im Handgepäck nach Deutschland geschmuggelt bekommen... ;-)